Auf den Spuren der Geisternetze

Schon mal von Geisternetzen gehört? Wer dies verneint, sollte sich unbedingt die Doku von Katharina Buschkotte, Pia Pentzlin, Vivien Richter, Amany Salama, Chantal Schott und Leona Spindler ansehen. Die sechs Journalismus-Studentinnen haben sich für ihre Recherchen nach Rügen aufgemacht und gemeinsam mit Umweltschützer:innen auf die Suche nach den gefährlichen Fischernetzen begeben.

In Eurem Film behandelt Ihr Nachhaltigkeit und Umweltschutz: zwei Themen, die in diesen Tagen immer mehr an gesellschaftlicher Relevanz gewinnen.

Wie seid Ihr auf das Thema - Geisternetze in den Meeren - gestoßen und was hat den entscheidenden Anstoß gegeben, eine filmische Dokumentation darüber zu drehen?

Wir sind immer daran interessiert uns Themen zu widmen, bei denen wir denken, dass sie derzeit noch zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das ist immer total spannend, weil man einerseits für sich selbst super viel mitnehmen kann, aber auch in seinem Umfeld auf ein Thema hinweisen kann, das vielen noch nicht bewusst ist.

Und da wir auch in diesem Semester in dem Kurs „TV- und Videojournalismus“ an einem großen Semesterprojekt arbeiten durften, war das genau der richtige Zeitpunkt, uns Geisternetze näher anzusehen.

Dass unsere Dozierenden selbst noch nie etwas von diesen alten Fischernetzen gehört haben, war dann nur noch einmal eine Bestätigung, dass wir mit dem Thema ganz richtig lagen.

 

Welche Herangehensweise hattet Ihr an das Thema?

Uns war von Anfang an klar, dass wir für dieses Thema selbst vor Ort sein sollten und direkte Eindrücke mitnehmen müssen. So bekommt man noch einmal ein anderes Gefühl dafür. Gerade für die Filmaufnahmen eignet sich das sehr, um auch den Zuschauenden gutes informatives Material zeigen zu können. Das wirkt dann noch einmal ganz anders.

Dafür braucht man aber natürlich Personen, die sich mit Geisternetzen auseinandersetzen. Bestenfalls auch selbst aktiv werden. Deshalb war der erste Schritt dann eigentlich die Suche nach Organisationen. Da hatten wir dann super viel Glück, ein ganz nettes Team kennengelernt zu haben, die uns bei unserer Idee mit ihrem Wissen und ihrer Arbeit unterstützt haben.

Gleichzeitig wollten wir aber auch kein reines Porträt über die Organisation drehen. Deshalb haben wir uns direkt zu Beginn Gedanken gemacht, wie man einen informativen Beitrag erstellen kann, der über Geisternetze aufklärt, die Informationen und Eindrücke der Organisation aber bewusst als Ergänzung einsetzt.

 

 

Was zählte zu den größten Herausforderungen? Was hättet Ihr gerne früher gewusst und was würdet Ihr beim nächsten Mal anders machen?

Die Bootsfahrt war schon eine kleine Herausforderung… da wird auch einer schiffstüchtigen Person bei hohem Wellengang mal etwas komisch im Magen.

Aber Spaß beiseite. Im Studio oder in Innenräumen zu drehen ist etwas ganz anderes als draußen und dann auch noch direkt an/auf der Ostsee zu filmen. Das hat uns schon gefordert. Gleichzeitig konnten wir aber gerade dadurch viel lernen und sind für die nächsten Aufnahmen wahrscheinlich ganz gut gewappnet.

Auch wenn wir da wahrscheinlich die Technik etwas genauer abstimmen müssten und genauer darauf achten sollten, welche Technik für welche Art von Aufnahmen am besten geeignet ist.

Alles ist ein Lernprozess und das ist auch gut so!

Kurz und knapp: Was ratet Ihr HMKW-Studierenden, die mit dem Gedanken spielen, an einem ähnlichen Projekt zu arbeiten?

Macht es – setzt eure Idee um! Habt Spaß an dem Projekt und genießt die Arbeitszeit, auch wenn es manchmal etwas anstrengend sein kann. Am Ende lohnt es sich immer. Nehmt diese Eindrücke im Studium mit und sammelt diese wertvollen Erfahrungen. In den meisten Fällen ist man in der Themenauswahl frei und kann sich den Themen widmen, mit denen man sich schon immer einmal näher beschäftigen wollte. 

So verrückt eure Idee am Anfang auch scheinen mag, bleibt dran und versucht es. Gerade in Gruppenarbeiten kann man sich die Arbeit sehr gut aufteilen und dann ist der große Haufen an Arbeit am Anfang doch nur halb so schlimm.

Vielen Dank für das Gespräch und die spannenden Einblicke in Euer Projekt!