Ein Semester an der Sunshine Coast

Kai Meier studiert im 5. Semester Medien- und Eventmanagement an der HMKW Berlin. Das Sommersemester 2017 verbrachte er als „Free Mover“ an der University of the Sunshine Coast an der Australischen Ostküste. Nun ist er zurück in Berlin und berichtet von seinen Erfahrungen.

Kai Meier in Brisbane

Du warst ein halbes Jahr Gaststudent an der University of the Sunshine Coast. Was waren die Highlights deines Aufenthaltes? Was hat Dir an deiner Gastuniversität besonders gut gefallen?

Die Highlights waren natürlich die Reisen innerhalb Australiens nach Brisbane, Byron Bay, ins Surfcamp und später die Ostküste hoch bis Cairns sowie mein Aufenthalt auf Bali während des Semester Break im April. Dennoch hatten wir auch viele lustige Momente beim gemeinsamen Lernen nachts in der Bibliothek. Auch das direkt neben der Uni gelegene Studentenwohnheim hatte durchaus seine Vorteile.

 

Wie unterscheidet sich das Campusleben in Australien von dem in Deutschland?

Der größte Unterschied zum Leben an der HMKW ist, dass die USC eine klassische Campus-Universität ist. Bekanntlich ist Australien ja ein großes Land mit viel Platz und entsprechend war auch der Campus angelegt. Ein weitläufiges Areal, an dem die verschiedenen Fakultäten mit einer dreistöckigen Bibliothek in der Mitte angeordnet waren. Abseits des Hauptcampus lag das Sportinstitut mit eigener Sporthalle mit Platz für 2000 Besucher, einem eigenen Schwimmbad und Fitnessraum. Das Sportcenter selbst war umgeben von Rugby- und Fußball-Plätzen.

 

Was war die größte Herausforderung deines Auslandssemesters?

Tatsächlich muss ich sagen, dass die Sprache die eigentlich größte Herausforderung war. Nicht so sehr im Alltagsleben, auch weil es unzählige – man könnte fast sagen zu viele – Deutsche in Australien gibt, doch war es besonders am Anfang schwer, einige wichtige Begriffe im Unterricht zu verstehen. Besonders in den schriftlichen Aufgaben war es zunächst nicht so einfach. Aber es geht ja darum, etwas zu lernen.

 

Wie hat dich dein Studium in Australien beeinflusst? Zum Beispiel in Bezug auf deine spätere Karriereplanung…

Ich denke, dass ich durch das Auslandssemester vor allem selbstbewusster geworden bin und mehr Lust und Neugier habe, auch eine Stelle in einem englischsprachigen Land anzunehmen.

 

Du studierst dual Medien- und Eventmanagement, was interessiert dich besonders? Inwiefern unterscheidet sich die Branche in Australien von Deutschland?

Mein Interessensschwerpunkt liegt im Bereich Event, aber auch der Eventvermarktung über soziale Netzwerke. Was mir durch Australien (noch) bewusster geworden ist: Deutschland hinkt genau in diesem Bereich deutlich hinterher und kann noch viel lernen. In Australien ist der Umgang mit diesen „Neuen Medien“ viel unbeschwerter, was es vielen möglich macht, diese bei weitem erfolgreicher zu nutzen, als es bei uns der Fall ist. Zum Beispiel hatte jedes Café und sogar das Student Guild (ein Raum, der mehr oder weniger für alle öffentlich nutzbar war) eine eigene Facebook- bzw. Instagram-Seite, auf der jeder über besondere Angebote informiert oder einfach mit einem Meme unterhalten wurde.

 

2016 hast du im Rahmen deines Studiums an der HMKW bereits zwei Wochen an der Jianghan University in China verbracht. Ist es dir auch wichtig für deine berufliche Zukunft, auf internationaler Ebene tätig zu sein?

Ja auf jeden Fall. Das war auch einer der Beweggründe für mich, ein Auslandssemester zu machen. Ich denke, dass besonders die englische Sprache in der heutigen Berufswelt elementar ist. Gerne würde ich mich auch beruflich später, zumindest für bestimmte Zeit, im Ausland niederlassen. Dennoch bietet natürlich auch Berlin bereits immer bessere Möglichkeiten, international zu agieren.

 

Australien ist bei jungen Leuten in Deutschland sehr beliebt. Viele machen Work and Travel, einige entscheiden sich für ein Studium oder Auslandssemester, so wie du. Was ist dein Rat an andere Studierende, die nach Australien gehen wollen? Was sollte man beachten?

Australien ist teuer! Das ist das erste, was jedem auffallen wird, der dort ankommt. Das Wohnen und Leben kostet deutlich mehr als in Deutschland. Man sollte im Schnitt mit ca. 1000 AUD (700 EUR) mindestens rechnen. In den Städten, besonders Sydney, Melbourne und Perth kann es noch mal deutlich teuer werden. Auch der tägliche Einkauf kann mitunter preisintensiver ausfallen, genauso wie Ausgehen in Bars und Restaurants. Mein Rat: Macht euch vorher darüber Gedanken, wie ihr den Aufenthalt finanzieren wollt.

Wenn man, so wie ich, dual studiert, muss man sich auf jeden Fall vorher gut informieren, wie die Anforderungen der IHK sind.

Will man neben dem Studium auch noch etwas vom Land sehen, empfehle ich, im Anschluss noch etwas Zeit einzuplanen: Für die Ostküste etwa einen Monat, wenn ihr ganz Australien sehen wollt, sind mindesten 2-3 Monate ratsam. Ein eigenes Auto zu kaufen und wiederzuverkaufen würde sich in diesem Fall lohnen. Dafür habt ihr dann unvergessliche Erinnerungen!