Engagierter Journalismus: Laura Mühlenmeier über ihr Studium und ihre liebsten praktischen Projekte

Ein spannendes Studium an einer familiären Hochschule, viele Freunde aus der ganzen Welt und jede Menge inspirierenden Input: An der HMKW Berlin hat Laura Mühlenmeier (M.A. Konvergenter Journalismus) eine neue kreative Heimat gefunden. Im Interview hat sie uns unter anderem erzählt, warum ihr die Mitarbeit beim Workshop Talent Campus_Video so viel Freude bereitet sowie was für sie guten Journalismus ausmacht.

And action...! Laura Mühlenmeier bei der praktischen Arbeit mit der Kamera

And action...! Laura Mühlenmeier bei der praktischen Arbeit mit der Kamera

Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an die HMKW denken?

Wenn ich an die HMKW denke, fällt mir erstmal das rote Backsteingebäude ein. Dann das Kleinstadtgefühl, das man bekommt, wenn man immer wieder die gleichen Gesichter auf den weiß-leuchtenden Fluren der Hochschule sieht.

Warum haben Sie sich für den Studiengang "M.A. Konvergenter Journalismus" (seit WS 2020/21 "M.A. Digitaler Journalismus", Anm. d. Red.) entschieden? Und warum haben Sie sich für die HMKW Berlin entschieden?

Ich wollte im Master gerne eine Kombination aus Praxis und Theorie. In meinem Bachelorstudium im Fach Politikwissenschaft an der Universität Bielefeld war es überwiegend Theorie und Methodik, eine gute Grundlage, aber nicht das Handwerk, das mir vermutlich in meinem Berufsweg als Journalistin weiterhelfen würde. Außerdem hat mich der Studiengang angesprochen, da er auf Englisch angeboten wird und die verbundenen Praktiken des Journalismus verbindet: Print, Online, Radio und TV. Die HMKW an sich war mir zuvor gar nicht bekannt. Nachdem ich von der Studienberaterin Verena Nüßmann eine Führung durch die heiligen Hallen meiner jetzigen Hochschule, durch das doch recht kleine Gebäude und durch das TV-Studio bekam, hatte ich das Gefühl: Hier sehe ich mich die nächsten zwei Jahre.

Haben Sie vor oder während Ihres Masterstudiums bereits Berufserfahrungen gesammelt, von denen Sie uns gerne berichten würden?

Vor meinem Masterstudium an der HMKW habe ich bereits als freie Mitarbeiterin beim Lokalradio Radio Lippe in Detmold gearbeitet sowie beim WDR Studio Bielefeld für die Lokalnachrichten WDR 2 und beim Campus TV Universität Bielefeld. All diese Erfahrungen wollte ich mit in die Hauptstadt nehmen. Im Januar 2020 habe ich im Besucherservice des rbb angefangen zu arbeiten. Während eines Seminars bereits innerhalb meines Masterstudiums lernte ich dann den Kameramann Adil Bradlow kennen, durch den ich mir viele zusätzliche praktische Skills im Broadcast Journalism angeeignet habe.

Welches Seminar/Projekt hat Ihnen bisher am besten gefallen?

Am meisten gefallen mir Business & Politics und das Projekt Talent Campus_Video. Business & Politics liegt vermutlich an meinem Interesse an Weltpolitik, die wir eben wegen unserer großen Ländervielfalt in unserem Kurs jede Woche auf’s Neue mit unseren unterschiedlichsten Meinungen diskutieren können. Das macht uns als Gruppe sehr aus: Wir sind alle sehr unterschiedlich, aber auch ein Team. Und die kleinen Kurse der HMKW lassen dies besonders gut zu.

Wie ist es, Teilnehmerin des Workshops Talent Campus_Video zu sein? Was gefällt Ihnen am besten?

Beim Talent Campus kann ich sehr stark meine eigenen Ideen und meine Kreativität einbringen. Hier habe ich die Möglichkeit, selbstständig Ideen mit meinen Kommilitonen umzusetzen. Ich habe durch den Talent Campus_Video studiengangsübergreifend ganz besondere Freunde in mein Leben schließen dürfen, durch Aktionen wie morgens um 3 Uhr zum Dreh bei der Ausländerbehörde in Charlottenburg zu fahren, den Sonnenaufgang vom Drachenberg über Berlin zu filmen oder durch einen Tagestrip nach Grünheide zu Tesla. Ich bin dafür sehr dankbar! Aber auch für die Menschen, die dieses Projekt im Wintersemester 2019 ins Leben gerufen haben und uns die Möglichkeit dazu geben: Jost Listemann, Felix von Stutterheim, Sarah Kraft und Alexander Nofftz. Durch die gemeinsame Arbeit und Unterstützung sowie die gegenseitige Förderung und Herausforderung konnte ich viel dazulernen und ausprobieren.

 

Wie ist das Leben in Berlin? War es einfach für Sie, sich einzuleben? Würden Sie gerne hierbleiben?

Ich wollte nie in Berlin leben. Mein Traum war immer Hamburg, in den Norden, ans Meer. Bis zu meinem Entschluss nach Berlin für die HMKW zu ziehen war ich gerade mal zwei Mal in Berlin, einmal zu einem Bruce Springsteen-Konzert im Olympiastadion und einmal nach meinem Schüleraustausch 2012. Mit meinen Kommilitonen an der HMKW habe ich schnell tolle Freunde gefunden – spannende Menschen aus Ländern und Kulturen, denen ich so noch nicht begegnet bin. Und jetzt bekomme ich Bauchkribbeln, wenn ich aus Ostwestfalen-Lippe, meiner Heimat, zurück nach Berlin komme, denn ich weiß: Berlin ist mein Zuhause. Also ja, ich würde gerne erstmal hierbleiben.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Wollen Sie hauptberuflich Journalistin werden?

In meiner Zukunft möchte ich definitiv hauptberuflich als Journalistin arbeiten. Ich möchte mit meinem Job einen Teil zu freier Meinungsäußerung, Demokratie und Vielfalt beitragen, den Menschen eine Stimme geben. Wie ich das dann genau umsetze, werden wir sehen. Aber am liebsten in Form von Videos.

Was raten Sie Studierenden, die sich für ein Studium an der HMKW entscheiden?

Bringt Eigeninitiative mit. Und Engagement. Und Freude am Kommunizieren, Freude Neues auszuprobieren. Der Master bringt Euch viele neue Erfahrungen. Aber wenn ihr darüber hinaus gehen wollt, um noch mehr Spaß am Journalismus zu bekommen, braucht ihr Eigeninitiative.

Welche Eigenschaften sollten Studierende aus Ihrem Studiengang haben?

Seid offen, neugierig, lasst neue Meinungen aus anderen Kulturen zu, auch wenn die Meinung anfangs vielleicht nicht Eurem eigenen Weltbild entspricht. Geht aus Eurer Bubble, hört Menschen zu, die nicht zu dieser zugehören. Wir alle sind unterschiedlich aufgewachsen und sind von verschiedenen Sprachen, Bräuchen, Erziehungsmethoden und Medienwelten geprägt. Wenn ich eins gelernt habe, dann wie wichtig es ist, sich respektvoll in jeglicher Hinsicht zu begegnen. Und das macht Journalismus aus, nicht über die eigene bzw. vertraute Meinung zu berichten, sondern jeglichen Menschen eine Stimme zu geben.

Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß bei Ihrem Studium und beim Talent Campus_Video.