Was machst du jetzt beruflich und wie hat dein Studium dich darauf vorbereitet?
Ich arbeite jetzt im IT-Unternehmen azeti Networks AG (azeti.net) als Marketing Profi und beschäftige mich mit der Betreuung der Webseite und Social-Media-Kanäle. Außerdem spiele ich die Rolle der Grafikdesignerin, wenn es zum Kreieren von Logos, Grafiken oder kleinen Illustrationen kommt. Natürlich kümmere ich mich auch um die Werbung.
Vorher habe ich in einem medizinischen Startup gearbeitet und kann 100% sagen, dass mein Studium mich gerettet hat. Jetzt, auf meiner neuen Arbeit, weiß ich, worum es geht und was ich tun soll, aber damals war es anders. Der Nachteil (was ich aber persönlich als großen Vorteil sehe) bei Startups ist, dass man wegen Geldmangel am Personal sparen muss. Ich sollte alles alleine erkundigen, mich informieren, Neues lernen und schnell reagieren: von Buchhaltung bis Kundenservice. Wenn es zu PR- und Indiegogo Kampagnen kam, konnte ich meine Vorlesungen, bei denen ich sorgfältig mitgeschrieben habe, aufrufen. Wenn mein Wissen durchs Studium nicht wäre, hätte ich an vielen Stellen einfach verloren.
Warum hast du dich für den B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation entschieden?
Ich wollte immer Journalistin sein, wobei ich nicht genau wusste, was das wirklich bedeutete. Ich wollte schreiben und kreativ sein, wollte meine Ideen ins Leben rufen. Als ich meine russische Schule bei der Russischen Botschaft in Berlin absolviert habe, wurde mir gesagt: „Du? Journalismus? Wirst du nie schaffen! Der NC ist so hoch und nicht mal alle deutschen Bewerber werden akzeptiert. Kannst du vergessen!“ Falls diejenigen, die das gesagt haben, mir davon abraten wollten, haben sie eine komplett falsche Strategie gewählt. Diese Worte haben mein Verlangen nach dem journalistischen Studium nur noch größer gemacht! Ich habe HMKW auf der Medienmesse entdeckt und Frau Schwabe von der Studierendenberatung war so lieb und hat mir alles erklärt. Schon, als wir da auf dem Stand gesprochen haben, wusste ich, dass der Weg ein richtiger Weg ist.
Wie war der Kurs an der HMKW?
Der Kurs war damals noch sehr klein und fast familiär. Ich mochte es, dass ein Professor/Dozent immer Zeit für alle Fragen hatte. Ich mochte es auch, dass man sich jedes Semester neu fokussieren konnte, ob man mehr journalistische oder marketingbezogene Fächer belegen will. Was richtig super war, war dass wir nicht nur Theorie gelernt haben, sondern auch praktische Sachen – wir hatten unglaublich viele Projekte und Präsentationen. Übrigens, im meinem letzten Job sollte ich viele Präsentationen vorbereiten und hier war ich unschlagbar. ;)
Woran arbeitest Du momentan?
Ich arbeite jetzt an meinem Buch. Das erste Buch habe ich in der Ukraine publiziert, als ich 16 war, aber ich habe mich nie vernünftig darum gekümmert und jetzt ist die Zeit dafür. Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden und habe viel Inspiration zu schreiben. Ich habe sowieso immer und überall geschrieben: kleine Erzählungen, Romane, Geschichten für Kinder. Sogar während der Vorlesungen konnte es passieren, dass ich Notizen für meine Geschichten gemacht habe (sorry :)!).
Was war das spannendste Projekt, an dem du je gearbeitet hast?
Mein Lieblingsprojekt im Studium war eine Werbekampagne für Moleskine. Ich, Sebastian und Susanne haben das Projekt auch auf der Bühne als Abschlussprojekt vorgestellt. Pure Kreativität, Emotionen und unsere Seele haben wir dem Projekt gegeben. Bis heute bewahre ich diese drei Plakate auf meinem Computer auf. Wunderschön sind sie geworden!
Im Arbeitsleben war für mich die Indiegogo Kampagne am spannendsten. Das Konzept vom Crowdfunding hatte Frau Blacher-Schwake in einer Vorlesung vorgestellt. Das Ziel der Kampagne war es, Geld für medizinische Dolmetscher für Flüchtlinge zu sammeln. Mein Startup hat sich sehr eng mit dem Thema beschäftigt und wir wollten helfen. Mit dem Geld, das wir gesammelt haben, wurden die Dolmetscher bezahlt. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, mich mit dem Thema zu beschäftigen und mit Mashup Communication zusammenzuarbeiten. Hier habe ich übrigens meine Unikommilitonin aus dem anderen Kurs, Ciani wieder getroffen. Sie hat dort als Praktikantin gearbeitet und hat mich viel unterstützt. Also, die HMKW connects people!
Gibt es Eigenschaften, die Studierende in deinem Studiengang besitzen sollten?
Man muss neugierig und offen sein, alles lernen wollen und keine Angst haben neue Sachen auszuprobieren. Wie sollen wir wissen, was uns gefällt und was uns Freude bringt, wenn wir nichts tun? Ich habe mir immer gesagt: „Ich habe Angst vor Neuem – das ist normal, aber ich habe keine Angst, Angst zu haben.“
Nenne drei Dinge, die du zum Kreativsein brauchst
Schokolade, Jazz und gute Laune.
Twitter pitch! Du in 140 Zeichen.
„Foodie, Lady, writer and chocolate lover. She’s a mess of gorgeous chaos and you can see it in her eyes.”
Welchen Rat würdest du neuen Studierenden geben?
Lernt immer etwas Zusätzliches. Wenn ihr denkt, dass das Adobe Trio Photoshop, Illustrator und InDesign für einen Marketingmenschen kein Wert hat, dann liegt ihr falsch. Je mehr ihr könnt, desto wertvoller seid ihr im Unternehmen. Es ist sehr gut, wenn man alles (oder fast alles) selbst erledigen kann, ohne zu warten, bis jemand kommt und es für euch macht.
Genießt das Studium und versucht mittels Projekten und eurem Praktikum rauszufinden, was euch gefällt. Jetzt bin ich mir sicher: wenn man im Job glücklich ist, dann ist deine „Mission Impossible“ in diesem Leben schon zur Hälfte erledigt.
Was sollten wir noch über dich wissen?
Ich bin immer gut gelaunt und positiv eingestellt. Ihr könnt mich immer gerne via Social Media oder Email anschreiben, falls ihr Fragen habt. Ihr denkt, wir kennen uns nicht? Aber das lässt sich ändern, nicht wahr? :)
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