Radiojournalismus in Namibia

Journalismus-Alumna Hannah Kersting (HMKW Köln) konnte im Auslandspraktikum hautnah die Arbeit in einem Radiosender kennenlernen. Während ihres Praktikums beim Hitradio Namibia in Windhoek hatte sie nicht nur die Chance, Gelerntes praktisch anzuwenden. Auch gab es zum Glück noch genug Gelegenheiten, das faszinierende Land im Süden Afrikas zu erkunden.

On Air: Hannah Kersting moderierte beim Hitradio Namibia in Windhoek die Nachmittagsshow.

On Air: Hannah Kersting moderierte beim Hitradio Namibia in Windhoek die Nachmittagsshow.

Bei welchem Unternehmen und in welcher Abteilung haben Sie Ihr Praktikum absolviert?

Ich war für mein Praktikum bei Hitradio Namibia, einem deutschsprachigen Radiosender in Namibias Hauptstadt Windhoek. Die Redaktion war sehr klein und ich wurde voll in alle Bereiche mit eingebunden. Wirkliche Abteilungen gab es dort also gar nicht.

Wie hat es Ihnen gefallen? Würden Sie es anderen HMKW-Studierenden weiterempfehlen?

Mein Auslandspraktikum war eine wahnsinnig schöne Erfahrung! Ich konnte beruflich sehr viel lernen, mich journalistisch ausprobieren und hab mich auch persönlich weiterentwickelt. So ein Auslandsaufenthalt macht einen auch immer ein Stück selbstständiger und mutiger.

Ich kann nur allen HMKW-Studierenden empfehlen, ihr Praxissemester im Ausland zu absolvieren: Traut euch, ihr werdet es nicht bereuen!

Was war die größte Herausforderung während Ihres Auslandspraktikums?

Die Menschen in Namibia sind sehr gastfreundlich und warmherzig – Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind ihnen aber einfach nicht so wichtig. Das war manchmal eine Herausforderung, da muss man einfach viel Geduld mitbringen.

Die alltägliche Armut und das Elend, das man auf der Straße sieht, waren für mich sehr belastend. Ich habe unsere Lebensstandards in Europa stark hinterfragt und schaue mittlerweile mit einem anderen Blick auf die deutsch-namibische Beziehung. Man sollte sich seiner Rolle als Teil einer deutschsprachigen Elite in Namibia sehr bewusst sein.

 

Bitte erzählen Sie uns mehr über Ihre Arbeitsbereiche: Was waren Ihre Hauptaufgaben im Praktikum? Welche Inhalte aus dem Studium fanden sich in Ihrer Arbeit wieder bzw. haben Ihnen besonders geholfen?

Ich habe gleich von Anfang an begonnen die Nachmittagsshow zu moderieren. Im Wechsel mit meiner Mitpraktikantin habe ich dann zwei- bis dreimal die Woche von 16-17 Uhr das Zepter in der Hand gehabt. Ich habe recherchiert, Interviews geführt und Beiträge produziert. Das Team von Hitradio Namibia hat mir da viel Freiheit gegeben. Ich hatte Besuch von Hilfsorganisationen im Studio, hab Wissensthemen behandelt, Kollegengespräche geführt und geschaut, was die Leute in Windhoek aktuell bewegt. Das alles war dann Teil meiner Sendung, die ich moderiert und mit Musik bestückt habe. Darüber hinaus habe ich täglich die Veranstaltungstipps recherchiert und eingesprochen und auch die stündlichen Nachrichten produziert.

Mir hat sehr geholfen, dass ich in meinem Praktikum nicht das erste Mal vor dem Mikro saß. Im Studium hatten wir mehrfach die Möglichkeit, eigene Radiobeiträge zu produzieren und auch Fernsehbeiträge zu vertonen. Und auch das Schreiben fürs Radio und das journalistische Arbeiten habe ich da schon üben können.

 

Hat Sie das Praktikum hinsichtlich Berufswunsch und Zukunftsplänen weitergebracht?

Definitiv! Egal ob Radio oder Podcast – ich bin mir sicher, dass ich dem Hörfunk in irgendeiner Weise treu bleiben werde. Das Auslandspraktikum war für mich richtungsweisend. Ich mache jetzt erstmal meinen Master und schließe dann wahrscheinlich ein Volontariat an. Es ist für mich aber ganz klar der Journalismus und weniger die Unternehmenskommunikation, das weiß ich sicher!

Was würden Sie anderen HMKW-Studierenden für ihr Auslandspraktikum/die Zeit im Ausland empfehlen?

Seid selbstbewusst und genießt es! Vernetzt euch, lernt Leute kennen und erkundet an den Wochenenden das Land, in dem ihr gerade seid. Diese Zeit ist wirklich einmalig!

Danke für die spannenden Einblicke. Wir wünschen Ihnen alles Gute!