Master-Kurs veröffentlicht Blog „Perspektive: Journalismus“

In monatelanger Arbeit haben Studierende des M.A. Digitaler Journalismus im Sommersemester 2022 ein Blog über die Zukunft des Journalismus produziert. Master-Studentin Melina Gramsch hat die Idee dahinter sowie die einzelnen Beiträge aus den vier Kategorien „bunt“, „vernetzt“, „unter Druck“ und „kritisch“ für uns zusammengefasst.

Das studentische Team hinter „Perspektive: Journalismus“

Das studentische Team hinter „Perspektive: Journalismus“

Autorin: Melina Gramsch

Neue Perspektiven im Journalismus

Die Zukunft des Journalismus neu denken und mitgestalten

Das Berufsbild der Journalist:innen verändert sich. Unter anderem die Digitalisierung brachte nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch enorme Herausforderungen mit sich. Das Vertrauen der Gesellschaft in eine unabhängige Berichterstattung ist gesunken. Auf Demonstrationen werden Journalist:innen mit „Lügenpresse“-Parolen angegriffen. Der Druck nimmt zu – auch auf staatlicher Seite. Wie kann der Journalismus der Zukunft aussehen? Welche Perspektiven müssen junge Journalist:innen einnehmen?

Mit diesen und weiteren Fragen hat sich der Masterkurs 06 des Studiengangs „Digitaler Journalismus“ auseinandergesetzt. Auf dem nun veröffentlichten Blog „Perspektive : Journalismus“  gehen die Studierenden der Frage nach, wie der Journalismus der Zukunft aussehen kann. Denn als angehende Journalist:innen können sie die Entwicklung im Journalismus mitgestalten.

 

BUNT – Farbe bekennen

Die Forderung ist nicht neu, aber aktueller denn je. Die Redaktionen in Deutschland sollen vielfältiger werden. In den Newsrooms arbeiten nach wie vor vornehmlich studierte Weiße aus der bürgerlichen Mitte. Aber braucht es nicht eine vielfältigere Redaktion, um eine multikulturelle Gesellschaft zu repräsentieren? Nur mit diversen Meinungen und Perspektiven - mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Erfahrungen - ist es möglich, eine bunte, vielfältige Gesellschaft abzubilden und zu verstehen. Sharmini Sivanathan hat junge Journalist:innen mit Migrationshintergrund getroffen und porträtiert:    

Diversität muss zur Normalität werden!

 

VERNETZT – Neue (digitale) Welt

Die meisten Menschen informieren sich über aktuelle Themen im Internet – vor allem über die sozialen Medien. Daraus haben sich neue Berufsfelder wie der „Mobile Journalism“ entwickelt. Lea Kropff hat sich die Frage gestellt, ob mit dem mobilen Journalismus nicht nur an Kosten, sondern auch an der Qualität gespart wird.

Das Studio in der Hand - mobile Journalism

 

Die Digitalisierung bringt für Journalist:innen also nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen. Vor allem die sozialen Medien wie Facebook haben dazu geführt, dass sich Desinformation und Fake News schneller verbreiten. Das meint auch die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa im Interview mit Melina Gramsch.

Maria Ressa: „Stoppt die Straffreiheit im Internet!“

 

Für die Nutzer:innen ist es dabei nicht immer möglich Fake News zu erkennen. Daher braucht es unabhängige Redaktionen, die sie aufdecken und qualitativ hochwertig informieren. Jan Ewertsen gibt einen Überblick über die bekanntesten Fact-Checking-Angebote:

Fact-Checking: Das wichtigste Tool für den Journalismus der Zukunft?

 

KRITISCH – Neue Formate

Das digitale Zeitalter führt dazu, dass die Menschen einer regelrechten Informationsflut ausgesetzt sind. Umso wichtiger ist es, dass diese Informationen eingeordnet und kritisch hinterfragt werden. Neben geeigneten Qualitätskriterien sind dafür auch neue Formate erforderlich. Bennett Rampelt hat sich dazu unter anderem mit der Aufgabe des Wissenschaftsjournalismus auseinandergesetzt: Wie dieser wissenschaftliche Themen verständlich und einfach erklären und welche Rolle er in der Zukunft haben soll.

Warum Wissenschaftsjournalismus so relevant ist

 

Im Journalismus heißt es oft „Bad News sind Good News“. Aber muss das immer so ein? Journalismus, als vierte Säule der Demokratie, hat zwar zur Aufgabe, Inhalte kritisch zu hinterfragen, doch oft hilft auch ein konstruktiver Ansatz. Anstatt einen ausschließlich negativen Blick auf Themen zu haben, könnte eine konstruktive Berichterstattung Lösungen bieten, wie Julia Faltermeier erläutert.

Konstruktiver Journalismus. Ausweg aus der Glaubwürdigkeitskrise?

 

UNTER DRUCK – Hürden überwinden

In Zeiten einer Pandemie, einer Flutkatastrophe und einem Krieg ist ein unabhängiger Journalismus wichtiger denn je. Weltweit steigt aber gleichzeitig der staatliche Druck auf den Journalismus. Unter anderem hat Russland seine Mediengesetze enorm verschärft und eine unabhängige Berichterstattung über den Krieg fast unmöglich gemacht. Melina Gramsch hat sich die Entwicklungen in Russland einmal genauer angeschaut.

Russisches Mediengesetz setzt Journalist*innen unter Druck

 

Doch auch in Deutschland steigt der Druck auf die Medien. Viele Angebote sind ohne Kosten frei im Internet und über die sozialen Medien zugänglich. Dadurch sinkt die Bereitschaft für redaktionelle Angebote zu bezahlen. Wie kann eine unabhängige Berichterstattung gesichert werden? Was wären mögliche Bezahlmodelle in der Zukunft? Max Heimerzheim über mögliche Journalismus-Finanzierungen:  

„Money makes the world go round” – Das Global Media Forum 2022 und die große Frage nach dem Geld

 


Perspektivwechsel

Der Journalismus der Zukunft steht vor großen Herausforderungen - egal ob Digitalisierung, Vielfalt oder Pressefreiheit. Welchen Weg sollen junge Journalist:innen einschlagen und wie können sie ihn mitgestalten? Der Blog „Perspektive : Journalismus“ gibt mögliche Antworten!