Studierendenfilm über Schizophrenie bei Meduc Award ausgezeichnet

Anna Lilly Gansau und Lea Heinert studieren im 4. Semester Grafikdesign und Visuelle Kommunikation am Campus Berlin. 2021 haben sie ihren eigenen Kurzfilm „Drowning Mind“ gedreht, der beim Meduc Award mit einer „Special Mention“ ausgezeichnet wurde. Wie es zur Nominierung und Auszeichnung kam und welchen Ratschlag sie Studierenden aus dem Fachbereich Design mit auf den Weg geben würden, haben sie uns in einem kurzen Interview verraten.

Filmstill aus Anna Lilly Gansaus und Lea Heinerts Kurzfilm „Drowning Mind“, der von Schizophrenie handelt.

Filmstill aus Anna Lilly Gansaus und Lea Heinerts Kurzfilm „Drowning Mind“, der von Schizophrenie handelt.

Glückwunsch zur Auszeichnung beim Meduc Award, einem Mediennachwuchspreis und Wettbewerb für junge Kreative. Was war Euer erster Gedanke, als Ihr erfahren habt, dass Euer Film mit einer „Special Mention“ ausgezeichnet wurde?

Lea und ich haben direkt telefoniert, um den kurzen Moment der Euphorie zusammen zu erleben. Der nächste Gedanke war: Wie können wir weiter machen? Gibt es noch andere interessante Wettbewerbe? - Ein kurzer Rausch voller Glückshormone.

Wie kam es zur Auszeichnung? Habt Ihr Euch selbst für den Wettbewerb beworben? Wenn ja: Was hat Euch dazu bewogen, Euren Kurzfilm beim Meduc Award einzureichen?

In dem Auswertungsbogen und der Feedbackmail stand sehr detailliert, was der Jury gefallen hat, und wir wurden darauf hingewiesen den Film zu anderen Filmfestivals und Wettbewerben einzureichen. Wir denken, die filmische Umsetzung des Themas hat Ihnen sehr gefallen.

Wir wollten aus unserer HMKW-Bubble und dem Unialltag aussteigen und schauen, wie unser Film bei einer Fachjury ankommt und ob wir mithalten können. Zudem sollte die Thematik, welche im Film behandelt wird, für die Öffentlichkeit frei zugänglich werden und einen Denkanstoß vermitteln.

 

In Eurem Film behandelt Ihr zwei sehr wichtige Themen: psychische Gesundheit und Schizophrenie. Beides wird in der Gesellschaft häufig noch tabuisiert. Warum habt Ihr Euch dafür entschieden, einen Film darüber zu drehen, und welche Herangehensweise hattet Ihr an das Thema?

Zunächst gab das Cover vom Song „Creep” (Radiohead) den Anstoß. Wir wollten einen Film machen, der sowohl Musikvideo als auch Kunstfilm verkörpert und dabei ein gesellschaftlich relevantes Thema behandelt, sodass wir drei tragende Ebenen vereinen. Wir haben uns intensiv mit dem Song beschäftigt. Besonders die Emotionalität, Radikalität der Traurigkeit/Einsamkeit und die verschobene Wahrnehmung des Selbst boten eine interessante Interpretationsfläche.

Welchen Ratschlag habt Ihr an HMKW-Studierende, die mit dem Gedanken spielen, ihr Filmprojekt bei einem Wettbewerb/Festival einzureichen?

Alles einreichen! Schadet nicht. Wozu die Mühe, wenn es am Ende keiner sieht?

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg und ein schönes Studium an der HMKW!