Hate Speech im Netz: Journalist Klaus Scherer zu Gast beim Medientalk

In dieser Woche war ARD-Korrespondent, Fernsehjournalist, Bestseller-Autor und Grimme-Preisträger Klaus Scherer zu Gast in der Medienlounge am Campus Berlin. In seinem Vortrag sprach er über sein neues Buch "Kugel ins Hirn", welches sich mit Hasskriminalität im Internet auseinandersetzt.

Autor und Journalist Klaus Scherer - hier im Kurzinterview mit Studierenden des B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation

Autor und Journalist Klaus Scherer - hier im Kurzinterview mit Studierenden des B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation

Im Rahmen seines kenntnis- und detailreichen Vortrags zeigte er u.a. Ausschnitte aus der NDR-Doku "Hass im Netz", in der er Strafverfolger:innen von der Hausdurchsuchung bis in den Gerichtssaal begleitet sowie mit Täter:innen, Opfern, Anwält:innen und Richter:innen spricht.

Beleidigungen, Propaganda und Anfeindungen häuften sich im Netz, Community Management werde immer wichtiger, so Scherer. Er erläuterte jedoch auch die oft unübersichtliche Rechtslage und häufig mangelnde Routine, um die Verfasser:innen von Hasskommentaren zu verurteilen. Die Follower:innen, die Hate Speech auf ihren eigenen Kanälen teilen, seien außerdem Teil des Problems. Verbreiter:innen von Hassrede würden zudem immer gewiefter darin, ihre Kommentare und öffentlichen Äußerungen so zu formulieren, dass sie straffrei bleiben. Dies untermalte Scherer mit zahlreichen anschaulichen Beispielen aus seiner journalistischen Arbeit.

Zwei Studierende des Fachbereichs Journalismus moderierten den Talk und das anschließende Q&A, bei dem ihre Kommiliton:innen u.a. Fragen zur Zukunft des Journalismus im digitalen Zeitalter sowie den Berufseinstieg stellten. Klaus Scherer stand im Anschluss für die Signierung seines Buchs und informelle Gespräche zur Verfügung.

Fotos: Anna Müller