So war das erste Online-Semester: Eine Studierende berichtet

Plötzlich alles virtuell: Im Interview berichtet Studierende Martha Harms, wie sie das erste Online-Semester an der HMKW empfunden hat und wie ihrer Meinung nach die Hochschule die neuen Herausforderungen gemeistert hat.

Martha Harms studiert Grafikdesign und Visuelle Kommunikation in der dualen Variante.

Martha Harms studiert Grafikdesign und Visuelle Kommunikation in der dualen Variante.

März 2020: Es wurde bekannt, dass ein Großteil der Lehrveranstaltungen nun ausschließlich online stattfinden soll. Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf, als du das erste Mal davon erfahren hast?

Ich habe die Variante der Onlinevorlesungen als spannend empfunden und mich drauf gefreut. Zu Beginn war ich dem gegenüber etwas skeptisch, weil kreatives Arbeiten bzw. das Arbeiten in der Gruppe face-to face natürlich schöner ist. Gleichzeitig war ich aber gespannt darauf, ob und wie das Lernen und Arbeiten online klappt. Durch meine Praktikumszeit war ich an Online-Meetings gewöhnt, was mir in der Umstellung von Präsenz- auf Onlineunterricht dann etwas entgegenkam.

Wie gut hat die Hochschule deiner Meinung nach auf die Corona-Krise reagiert?

Dadurch, dass im Vorfeld detaillierte Infos über Ablauf und Handhabung der Onlinevorlesungen kommuniziert wurden, war ich gut auf das Distance Learning vorbereitet. Die Nachrichtenflut durch Zeitungen und TV im März war schon etwas überrumpelnd und die Verwirrtheit darüber, welche Corona-Regeln gerade für wen gelten, groß. Die Statusmails und Updates der Hochschule waren zu dem Zeitpunkt hilfreich für die eigene Planung und Orientierung.

Online vs. Präsenz: Wie haben dir deine Online-Lehrveranstaltungen gefallen? Welche Vor- und Nachteile beider Lehrformen gibt es deiner Meinung nach?

Gerade zu Beginn folgte die Umgewöhnung ein bisschen dem Trial-and-Error-Prinzip. Ich war nach den ersten Vorlesungen aber total positiv überrascht, wie gut das Distance Learning im Kurs funktioniert hat. Professor*innen und Dozent*innen haben mit sehr hilfreichen, neuen Onlinetools gearbeitet, die das Arbeiten und die Kommunikation um ein Wesentliches erleichtert haben. Technische Probleme haben den Online- Unterricht teils etwas schleppender vorankommen lassen, konnten aber meistens relativ zügig gelöst werden. Ein gut funktionierendes WLAN wird bei der Umstellung auf Distance Learning vorausgesetzt, kann aber aus unterschiedlichen Gründen nicht immer gewährleistet werden. Das sehe ich besonders dann als Nachteil einer solchen Lehrform, wenn man dadurch Teile der Vorlesungen verpasst.

Die Zeitersparnis durch fehlendes Pendeln zwischen der Hochschule und Zuhause wiederum war aber ein Bonus. Ich kann mir vorstellen, dass Online-Lehrveranstaltungen auch langfristig Teil des Studienalltags werden können, wenn sie gut durchdacht sind.

Du schreibst gerade an deiner Bachelorarbeit. Wie fühlt sich das an in Zeiten von Corona?

Natürlich machen so manche Corona-Regelungen das Arbeiten, besonders in Bezug auf das Praxisprojekt, nicht einfacher. Das spontane Arbeiten in der näheren Bibliothek ist nur noch mit Terminabsprache und zeitlich begrenzt möglich. Mir fehlt die face-to-face-Kommunikation und der persönliche Austausch. Ich habe mich aber inzwischen an die Arbeitsumstellung gewöhnt und versuche, das Beste aus der Situation zu machen.

Danke für das Gespräch. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg für die Bachelorarbeit!