Design Thinking in Finnland: Prof. Jenny Bergström über ihren Forschungsaufenthalt an der Universität Lappland

Nicht nur Studierende, auch Lehrende können im Rahmen einer Erasmus+ Lehrendenmobilität spannende Erfahrungen an Gasthochschulen sammeln. Prof. Jenny Bergström aus dem Fachbereich Design war vor kurzem an der Universität Lappland in Rovaniemi zu Gast und hat dort einen Design Thinking-Workshop gegeben.

Frau Bergström, Sie waren im Rahmen eines Personalmobilitätsprogramms in Finnland. An welcher Universität waren Sie, in welchem Zeitraum und was haben Sie dort gemacht?

Ende März habe ich eine Woche an der Universität von Lappland in Rovaniemi (Finnland) verbracht, wo ich einen fünftägigen Workshop mit Studierenden geleitet und eine Vorlesung über Design Thinking und kreative Prozesse gehalten habe. Die Vorlesung war Teil des Programms der Universität während der Arctic Design Week, einem jährlich in Rovaniemi stattfindenden Design-Festival. In dem experimentellen Design Thinking-Workshop wurden die Teilnehmer mit erneuerbarem Glutenplastik vertraut gemacht, einem neuen nachhaltigen Material, das das Potenzial hat, erdölbasierte Kunststoffe zu ersetzen. Die Studierenden bekamen die Aufgabe, die Eigenschaften des Materials zu untersuchen, seine Grenzen zu erweitern und neue, innovative und experimentelle Verpackungskonzepte für den lokalen Schokoladenhersteller Choko Deli zu entwickeln.

 

Was hat Sie während Ihres Studienaufenthalts im Ausland besonders beeindruckt?

Während meines Aufenthalts hatte ich die Gelegenheit, Studierende, Forscher:innen und andere Professor:innen zu treffen und mich über Ideen und Erfahrungen in der Designausbildung und -forschung auszutauschen. Es ist immer inspirierend zu erfahren, wie an anderen Universitäten über Design nachgedacht wird und wie das Lehrpersonal daran arbeitet, eine kreative Kultur aufzubauen, in der sich die Studierenden sicher fühlen, zu forschen und zu experimentieren. Ich habe auch einige Leute kennengelernt, die neugierig auf Berlin und unsere Arbeit an der HMKW waren, und ich bin mir sicher, dass sich daraus interessante künftige Kooperationen und Austauschmöglichkeiten ergeben werden.

Welche Erfahrung wird Ihnen besonders in Erinnerung bleiben und inwiefern wird Ihre Lehre an der HMKW davon profitieren?

Ich hatte die Gelegenheit, mich mit Professor:innen und Student:innen über kreative Prozesse und die verschiedenen Arten der Planung und Dokumentation von künstlerischer Forschung und Designarbeit auszutauschen, was ich mitnehmen und in meine Lehre an der HMKW integrieren werde. Ich habe auch einen offenen Dialog und eine enge Beziehung zwischen Studierenden und Lehrenden erlebt, die es den Studierenden ermöglicht, sich zu trauen, Fragen zu stellen und sich zu melden, wenn sie Hilfe brauchen. Ich erlebe dies jeden Tag an der HMKW, aber der Blick von außen hat mich daran erinnert, wie wichtig dies für die Aufrechterhaltung einer kreativen und gesunden Studienkultur ist.

Danke, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben.