Die übergewichtige Bevölkerung steht im Gegensatz zum Anspruch der meisten Menschen, sich gesund zu ernähren. Stand die Verfügbarkeit von Nahrung seit Jahrhunderten in allen Gesellschaften an oberster Stelle der Sorgen, so befinden wir uns heute in einer gegenteiligen Situation: In den meisten Gesellschaften, und vor allem in den westlichen Gesellschaften, ist Nahrungsknappheit kein Thema mehr. Damit trat aber ein anderes Thema auf die Tagesordnung: Vom richtigen Essen. Eine Vielzahl an Informationen, Kochsendungen und Ratgeberliteratur erhöht aber nur die Unsicherheit, wie man sich denn wirklich nun ernähren sollte. Warum hat im Alltag die Diskussion um Ernährung so eine Prominenz erlangt? Der Vortrag zeigt anhand vieler Fallbeispiele, welche psychologischen Schwierigkeiten es bereitet, sich „richtig“ zu ernähren und wie Menschen damit umgehen, wenn sie ihre eigenen Ernährungsregeln brechen. In diesem Zusammenhang werden auch die ersten Ergebnisse einer aktuellen Studie über die Zuschauer von Kochsendungen vorgestellt.
Über den Vortragenden:
Prof. Dr. Sven Dierks ist Spezialist für Werbeeffizienz-Messung und Marktforschung und Mediaforschung lehrt am HMKW Standort Frankfurt a.M. Medienpsychologie, Wirtschaftspsychologie, Markt- und Medienforschung, Fragebogen- und Testkonstruktion, Sozialwissenschaften und Sozialpsychologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem „Ernährung als soziales Phänomen“, „Transformationsprozesse in der Medienlandschaft“, „Fake News und Verschwörungstheorien“.