Von der HMKW zum Senior Visual Editor: Alumnus Till Theißen im Interview

Till Theißen hat 2017 sein Studium an der HMKW Berlin abgeschlossen und ist zurzeit als Senior Visual Editor bei der Social-Media-Agentur Storymachine tätig. Im Interview spricht er über seine persönlichen Erfahrungen. Darüber hinaus gibt er Nachwuchsstudierenden praktische Tipps wie beispielsweise bereits frühzeitig Praxiserfahrungen zu sammeln und sich während der Studienzeit in eigenen Projekten kreativ auszutoben.

Till Theißen, Absolvent des B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation

Till Theißen, Absolvent des B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation

Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an die HMKW denken?  

Raum 2.08.

Sie haben den Studiengang B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation studiert. Als was arbeiten Sie nun?

Als Senior Visual Editor in Berlin.

Konnten Sie zuvor bereits weitere Berufserfahrungen sammeln, von denen Sie uns gerne berichten würden?

Während des Studiums habe ich in einer kleinen Agentur erste Berufserfahrungen sammeln können. Nach meinem Studium habe ich mich für ein paar Monate vor allem ein paar kleinen eigenen Projekten gewidmet. Daraufhin habe ich angefangen bei Stan Hema (Agentur für Markenentwicklung) als Gestalter zu arbeiten. Ein paar Monate als freiberuflicher Designer folgten. Dann war ich als Editorial Designer für das Focus-Magazin tätig. Zurzeit arbeite ich als Senior Visual Editor bei Storymachine.

Zu welchem Zeitpunkt während des Studiums sind Sie auf Ihren Berufswunsch gekommen? Hat das Praktikum eine Rolle bei der Berufswahl gespielt?

Mir war eigentlich schon zu Beginn des Studiums bewusst, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Meine Wünsche haben sich dann teilweise konkretisiert, teilweise habe ich sie auch wieder verworfen. Visuelle Geschichten erzählen, das ist nach wie vor mein Ziel. In welcher Form, da bin ich flexibel, bzw. bin ich teilweise immer noch auf der Suche. Das Praktikum habe ich eher pragmatisch gesehen. Ich wollte möglichst viel Arbeitserfahrung sammeln.

Warum haben Sie sich damals für den Studiengang B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation entschieden? Und warum haben Sie sich für ein Studium an der HMKW entschieden?

Ursprünglich wollte ich Fotografie studieren. Hab mich aber dagegen entschieden, weil mich jede Form von visueller Kommunikation interessiert hat. Da schien mir dieser Studiengang ziemlich passend. Das vielseitige Auswahlverfahren der HMKW kam mir außerdem sehr entgegen.

 

Welche Inhalte aus dem Studium finden sich in Ihrer Arbeit wieder bzw. helfen Ihnen dabei?

So ziemlich alle gestalterischen und besonders konzeptionellen Grundlagen. Mindestens einmal am Tag schaue ich auf einen Entwurf und höre in meinem Kopf Prof. Müllers Stimme: „Funktioniert das?“

 Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Ich bin schon genug mit der Gegenwart beschäftigt.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit besonders und was stellt eine Herausforderung dar?

Immer etwas Neues zu erschaffen. Das macht Spaß, aber ist gleichermaßen herausfordernd.

Wie sind die Jobsuche und spätere Bewerbungsphase verlaufen?

Schleppend und teilweise auch frustrierend. Ich glaube, besonders der Markt in Berlin ist sehr groß, was einem natürlich viele Möglichkeiten eröffnet, es aber auch schwierig macht, das Richtige für einen selbst zu finden.

Welchen Rat würden Sie neuen Studierenden geben?

Möglichst viel auszuprobieren und Eigeninitiative zu ergreifen. Die wohl besten Zeiten meines Studiums hatte ich nachts im Raum 2.08 bei außerkurrikularen Projekten (Der Filter, GIFilter).

Welche Eigenschaften sollten Studierende aus Ihrem Studiengang haben?

Man sollte für Grafikdesign und Visuelle Kommunikation brennen und einen hohen Eigenanspruch haben. Denn in der Regel findet man im späteren Berufsleben keinen „9 to 5“-Job vor.

Herr Theißen, vielen Dank für das Gespräch und dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Alles Gute für Sie!