TV-Interview über Lokaljournalismus

Prof. Dr. Matthias Kurp von der HMKW Köln hat in einem Fernsehgespräch aktuelle Probleme des Lokaljournalismus beleuchtet. Das 15-minütige TV-Interview bildet den Auftakt der Serie „Lorakel – Zukunft des Lokaljournalismus“ und wird am 19. Februar im TV-Programm von NRWision ausgestrahlt.

Prof. Dr. Matthias Kurp von der HMKW Köln beleuchtete im Interview von Julia Krischok das Thema Lokaljournalismus. Foto: NRWision

Prof. Dr. Matthias Kurp von der HMKW Köln beleuchtete im Interview von Julia Krischok das Thema Lokaljournalismus. Foto: NRWision

„Lorakel“ ist ein Interview-Projekt zum Thema Lokaljournalismus, das von Vor Ort NRW, dem Journalismus-Lab der Landesanstalt für Medien NRW, in Kooperation mit Journalistik-Studierenden der TU Dortmund initiiert wurde. In der achtteiligen Interview-Serie diskutieren Medienwissenschaftler/innen und Medienmacher/innen über die Zukunft des Lokaljournalismus. Zum Auftakt der Talk-Reihe sprach Julia Krischok mit Prof. Dr. Matthias Kurp von der HMKW Köln über die aktuelle Situation von Lokalzeitungen und lokalen Online-Angeboten in Nordrhein-Westfalen. Der Professor, der unter anderem im Studiengang M.A. Konvergenter Journalismus lehrt, wies auf die Gefahren der zunehmenden Zeitungskonzentration hin. In etwa der Hälfte aller nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden gebe es nur noch eine Lokalzeitung. Und wo heute in einer Stadt noch zwei Zeitungen existieren, würden die häufig demselben Verlag gehören. Deshalb stehe in vielen Orten die Meinungsvielfalt auf dem Spiel.

Im Interview, das am Dienstag, 19. Februar, ab 21 Uhr bei NRWision zu sehen ist, fragte Moderatorin Julia Krischok auch nach den Folgen der Zeitungskrise. Nach Ansicht von Medienwissenschaftler Matthias Kurp bedeuten immer weniger und kleinere Lokalredaktionen zugleich einen wachsenden Einfluss von Public Relations. Lokaljournalisten und Lokaljournalistinnen seien zunehmend auf Pressemitteilungen angewiesen, weil ihnen Zeit und Geld für eigene Recherchen fehlten. Und das Internet? Dort dürften Leser/innen kaum Qualität erwarten, solange sie nicht bereit seien, für Online-Journalismus Geld zu bezahlen, warnte Matthias Kurp, der gemeinsam mit Prof. Dr. Bettina Lendzian den Fachbereich Journalismus und Kommunikation der HMKW in Köln leitet. Zugleich aber wies er auch auf die Chancen hin, die das World Wide Web dem Lokaljournalismus biete. So könnten Bürger/innen etwa in Recherchen einbezogen oder Plattformen geschaffen werden, um online über lokale Angelegenheiten zu diskutieren.

NRWison wird über die TV-Kabelnetze von Unitymedia, NetCologne und NetAachen ausgestrahlt und ist online auch als Livestream verfügbar. Die Interview-Reihe kann außerdem über die Mediathek von NRWision abgerufen werden. Das Interview ist hier verfügbar.