Fähigkeiten weiterentwickeln, Horizonte erweitern: Absolventin Samantha Fox über ihr VMA-Studium

Samantha Fox hat 2010 erfolgreich ihren Master im Fach Visual and Media Anthropology (VMA) absolviert, damals noch an der Freien Universität Berlin. Der Studiengang wurde dort entwickelt und wird seit dem Wintersemester 2019/20 an der HMKW Berlin angeboten. Im Interview berichtet Sie mehr über ihre derzeitige Tätigkeit als Assistenzprofessorin im Bereich der Stadtanthropologie, ihr aktuelles Buchprojekt und insbesondere wie sie von ihrem Studium profitieren konnte.

Samantha Fox, VMA-Absolventin aus dem Jahr 2010

Samantha Fox, VMA-Absolventin aus dem Jahr 2010

Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an die HMKW denken?

Ich habe es sehr genossen, selbstständig zu forschen. Der Studiengang hat mir definitiv Einblicke in das akademische Leben vermittelt.

Sie haben einen Master of Arts in Visual and Media Anthropology erworben. Als was arbeiten Sie nun?

Zurzeit bin ich als Assistenzprofessorin für städtische Anthropologie an der Lehigh University in Bethlehem, Pennsylvania, USA tätig.

Konnten Sie zuvor bereits weitere Berufserfahrungen sammeln, von denen Sie uns gerne berichten würden?

Nach meinem Masterabschluss habe ich als Dozentin im Studiengang Visual and Media Anthropology an der Freien Universität gearbeitet. Es war eine großartige Gelegenheit, Lehrerfahrung zu sammeln und etwas über Distance-Learning-Plattformen zu lernen - etwas, von dem ich nie erwartet hätte, dass es so zentral für die Hochschulbildung werden würde! Gleichzeitig habe ich mich auf eine Promotionsstelle in soziokultureller Anthropologie an der Columbia University beworben und schließlich dort erfolgreich meinen Abschluss gemacht.

Zu welchem Zeitpunkt während des Studiums sind Sie auf Ihren Berufswunsch gekommen?

Ich habe mich in erster Linie für die akademische Seite des VMA interessiert - für Fragen der Repräsentation, Kulturaustausch, visuelle Kommunikation und so weiter. Aber ich hatte auch bereits zuvor Fotografie studiert und wurde damals ermutigt, eine Karriere in der Kunst zu verfolgen. Das Studium half mir zu verstehen, wie ich mein Interesse an Fotografie und visueller Kommunikation mit meinem Interesse an einer eher theoretischen akademischen Beschäftigung vereinen kann. Letztendlich habe ich festgestellt, dass mein VMA-Studium mir dabei geholfen hat, in ein soziokulturelles Anthropologie-Doktorandenprogramm einzusteigen, das mir ein solides Verständnis von Anthropologie vermittelt hat und mir gezeigt hat, wie ich die Grenzen der Disziplin erweitern könnte.

Warum haben Sie sich damals für den M.A. Visual and Media Anthropology entschieden?

Ich habe davor Dokumentarfotografie studiert, aber ich komme aus den USA und fand die amerikanischen MFA-Programme recht professionell ausgerichtet - und sehr teuer! Für mich kam eine Karriere als Werbefotografin oder Fotojournalistin eher nicht in Frage. Zufällig führte mich eine Recherchereise nach Berlin und dort traf ich dann das VMA-Team an der Freien Universität.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Zurzeit arbeite ich an einem Buch mit dem Titel The Afterlife of Utopia: Urban Renewal in Germany’s Model Socialist City, das ursprünglich aus meiner Masterarbeit hervorgegangen ist.

 

Welchen Rat würden Sie neuen Studierenden geben?

Der Studiengang ist das, was man daraus macht. Die Freude, ein Forschungsprojekt zu entwickeln, Feldforschung zu betreiben und wissenschaftliche Texte zu synthetisieren, hat mir geholfen zu erkennen, dass eine Promotion der richtige Weg wäre. Aber ich hätte mich einfach auf andere Aspekte des Studiengangs konzentrieren können, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten im Filmemachen, Audio-Journalismus, Community-basierten Kooperationen oder eine beliebige Anzahl von Schwerpunkten, die mich auf einen anderen Weg hätten führen können.

Welche Eigenschaften sollten Studierende aus Ihrem Studiengang haben?

Ich würde den Studiengang jedem empfehlen, der aufgeschlossen, akademisch veranlagt, hochmotiviert und neugierig auf kreativen Ausdruck und visuelle Kommunikation ist.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft!