Social Media-Aktivismus und algorithmische Gemeinschaften

Die sechste Ausgabe des Journal of Visual and Media Anthropology stellt mehrere Artikel und Kurzfilme vor, die sich mit Social-Media-Aktivismus sowie Sehnsüchten, die durch digitale Plattformen transportiert werden, beschäftigen.

Die neue Ausgabe stellte die beteiligten Forschenden und Studierenden des Studiengangs M.A. Visual and Media Anthropology vor besondere Herausforderungen, da zwei der zur Veröffentlichung vorgesehenen Filme zensiert wurden. Ein Film wurde aus politischen Gründen zensiert und von der Regierung des Heimatlandes des Filmemachers vom Netz genommen, bevor er veröffentlicht werden konnte. Ein anderer wurde vom Youtube-Algorithmus wegen des Verdachts auf Desinformation markiert und gesperrt.

Weitere in dieser Ausgabe enthaltenen Filme beschäftigten sich unter anderem mit rassistisch geprägten Erfahrungen von Menschen in den Vereinigten Staaten sowie der Parole "white silence is violence" und mit dem Paradoxon, dass sich weiße Aktivisten möglicherweise mitschuldig machen an den Systemen, von denen sie sich mit einer antirassistischen Sprache eigentlich distanzieren wollen. Der Film "Forbidden Desires" setzt sich mit der virtuellen Welt des Computerspiels The Sims auseinander und inwieweit diese als eine Plattform für den Ausdruck von Sehnsüchten, die in der physischen Welt unterdrückt werden, dienen kann.

 

Die Artikel in dieser Ausgabe befassen sich insbesondere mit der wachsenden Macht der großen, gewinnorientierten Technologieplattformen. Denn die undurchsichtigen Konzerne und ihre Oligarchen haben inzwischen die Kontrolle über den digitalen Raum des Internets und seine materielle Infrastruktur übernommen. Die Artikel-Autor:innen beleuchten u.a. die Rolle von Social-Media-Plattformen wie Facebook in Bezug auf politische Ereignisse wie den Militärputsch in Myanmar 2021.

Hier geht es zur neuen Ausgabe des Journal of Visual and Media Anthropology