Online-Redaktion für das Musikmagazin DIFFUS

Von Frankfurt nach Berlin. Christopher Nagorr brach für sein Pflichtpraktikum in die Hauptstadt auf, um dort für das Onlinemagazin "DIFFUS" über die Musikszene zu berichten. Er studiert B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation am Frankfurter Campus.

Success Story Christopher Nagorr (HMKW Campus Frankfurt)

Christopher Nagorr, Journalismus und Unternehmenskommunikation (6. Semester)

  • Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an die HMKW denken?

Die familiäre Atmosphäre. Vom ersten Tag der offenen Tür bis jetzt ins sechste Semester habe ich mich hier immer wohl gefühlt und konnte mich darauf verlassen, dass ich die Hilfe und Unterstützung bekomme, die ich brauche. Neben Bewertungen und Beurteilungen bekommt man vor allem wichtige und individuelle Tipps für das Berufsleben.

  • Sie studieren Journalismus und Unternehmenskommunikation. Warum haben Sie sich damals für diesen Studiengang und für ein Studium an der HMKW entschieden?

Nach dem Abi wollte ich eigentlich (ernsthaft) als Hürdenläufer durchstarten und nebenbei Wirtschaft studieren, um irgendwann im Marketing oder in der Werbung für Sportartikelhersteller zu arbeiten. Ich habe erst an der Goethe Universität in Frankfurt Wirtschaftswissenschaften studiert. Nach zwei Semestern und zwei von fünf bestandenen Prüfungen musste ich mir eingestehen, dass das der falsche Weg war. Eine Freundin erzählte mir von dem Studiengang „Journalismus und Unternehmenskommunikation“ an der HMKW. Ich liebäugelte schon als Kind mit einer Karriere als TV-Star und auch in die Werbung zu gehen war eine Option. Es war die beste Entscheidung und ich bereue sie bis heute nicht.

  • Ihr Praktikumssemester verbringen Sie in der Hauptstadt. Wo genau absolvieren Sie Ihr Praktikum und wie lief die Bewerbungsphase ab?

Ich habe mein Praktikum in der Redaktion des DIFFUS Magazins gemacht. Schon sehr früh hatte ich mich auf ausgewählte und begehrte Praktikumsstellen bei Fernsehen und Zeitung in den Bereichen Sport und Kultur beworben, aber keine Zusage bekommen. Etwa ein halbes Jahr vor Praktikumsbeginn bin ich auf die Website des DIFFUS Magazins gestoßen. Die Interviews waren interessant und ich sah die Stellenanzeige für ein Redaktionspraktikum. Kurzerhand drehte ich mit meinem Mitbewohner ein Bewerbungsvideo und schickte es zusammen mit den gängigen Unterlagen und ein paar Arbeitsproben nach Berlin. Torben Hodan, Eigentümer und Chefredakteur des Magazins, meldete sich bei mir und lud mich nach Berlin ein. Nach einem Probeartikel und zwei Gesprächen hatte ich das Praktikum schlussendlich in der Tasche und war heilfroh.

  • Warum haben Sie sich für ein Praktikum bei dem Online-Magazin Diffus entschieden?

Einerseits, weil es die einzige Zusage war, die ich hatte. Andererseits wollte ich unbedingt nach Berlin und die Musikwelt erkunden. Erschwerend kam aber eine generelle Unsicherheit hinzu, die meine Tätigkeiten außerhalb des Sportkosmos betrafen. Torben konnte mir diese schnell nehmen. Er fand meine Arbeitsproben gut und beteuerte sein Interesse, mit mir arbeiten zu wollen. So fühlte ich mich schlussendlich sehr wohl mit der Entscheidung, für das Praktikum nach Berlin zu ziehen.

  • Konnten Sie bereits vor dem Praktikum berufliche Erfahrungen sammeln?

Nicht im journalistischen Bereich. Seit meinem Abitur habe ich die Social Media Kanäle von regionalen Unternehmen betreut und aufgebaut. Zwar musste ich auch schreiben und Inhalte produzieren, die Arbeit in der Redaktion unterscheidet sich allerdings deutlich.

  • Welche Inhalte aus dem Studium finden sich in Ihrer Arbeit wieder bzw. helfen Ihnen dabei?

Es gibt eine Vielzahl von Techniken und Tipps, die mir im Praktikum geholfen haben. Viel wichtiger war aber die Diversität der Studieninhalte, das Denken sowohl aus PR- als auch aus journalistischer Sicht. Auch die nicht studienspezifischen Inhalte helfen mir, kritisch zu denken und Vorgänge zu hinterfragen. So fand ich sogar für Erkenntnisse aus dem Modul „Sozialwissenschaften“ Verwendung in meinen Texten über Hip-Hop.

  • Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Das Studium hat mir eine Menge Denkanstöße gegeben und mich neugierig gemacht. Das zeigt mir, dass ich im Journalismus gut aufgehoben bin, ob im Sport-, Kultur- oder einem ganz anderen Ressort. In den nächsten Jahren möchte ich erstmal weitere Erfahrungen sammeln, viel lernen und schlussendlich ein Projekt finden, für das ich brenne.

  • Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit besonders und was stellt eine Herausforderung dar?

Ich kann mich bei meiner Arbeit mit Dingen beschäftigen, die mich wirklich interessieren. Gerade im letzten halben Jahr habe ich so viel über Musik gelernt wie in den 22 Jahren davor nicht. Wenn man sich mit Entwicklungen in der Musikgeschichte beschäftigt, versteht man plötzlich, warum etwas wie klingt und woher Klangmuster kommen, die 30 Jahre später wiederverwendet werden. Ich finde das unheimlich spannend und mein Interesse an der Musik ist dadurch noch größer geworden. Die Herausforderung ist, meine Begeisterung und mein Wissen dem Leser richtig zu übermitteln.

  • Welche beruflichen Projekte, die Sie derzeit betreuen, gefallen Ihnen besonders?

Für ein Projekt habe ich mich sehr tief mit der Materie der Samplingkultur und des Urheberrechts beschäftigt. Ich habe über fünf wegweisende Gerichtsverfahren aus der Musikwelt geschrieben. Während der Recherche eröffneten sich mit jeder Antwort auf eine Frage unzählige neue. Das war zwar anstrengend, als der Artikel aber fertig war, habe ich richtig gut geschlafen.

  • Welchen Rat würden Sie neuen Studierenden geben?

Geht nicht an eine Hochschule, nur um einen Abschluss zu bekommen. Dann seid ihr am Ende genauso schlau, wie vorher. Die Professoren geben einem „nur“ eine Hilfestellung. Man muss aber selbst ran, um die Studieninhalte wirklich zu verstehen. Ich weiß selbst am besten, dass es leichter und entspannter scheint, durch Instagram zu scrollen als ein Buch aufzuschlagen. In 99 von 100 Fällen ist das Buch aber die bessere und vor allem gesündere Wahl.

  • Welche Eigenschaften sollte man bestenfalls als Studierende aus Ihrem Studiengang haben?

Man sollte offen sein und sich auf Neues einlassen können. Die Journalisten, die ich bisher kennenlernen durfte, haben sich immer als sehr neugierig beschrieben. Wenn ich ehrlich bin, war ich das sehr lange nicht. Ich habe Dinge oft als gegeben hingenommen und sie nicht hinterfragt. Mittlerweile stelle ich viel mehr Fragen und gestehe mir Wissenslücken und Schwächen ein. Ich glaube man ist gut in dem Studiengang aufgehoben, wenn man bereit ist, sich täglich zu verändern.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!