Grafikdesigner/innen werden überall gebraucht

Das Traditionsunternehmen LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG ist darauf spezialisiert, auf verschiedenste Trägermaterialien Dekorations- und Funktionsschichten aufzutragen. Die aufzutragenden Motive werden bei KURZ in der eigenen Design-Abteilung gestaltet. Genau dort absolviert die HMKW-Studentin Eunice Wehnl des B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation ihr Praktikum – und ist begeistert von der Aufgabenvielfalt und der ihr übertragenen Verantwortung.

HMKW-Studentin Eunice Wehnl absolviert ihr Pflichtpraktikum in der Design-Abteilung von KURZ.

Liebe Frau Wehnl, wie verlief die Bewerbungsphase für Ihr Praktikum, das Sie derzeit absolvieren?

Ich habe mich frühzeitig, ab November 2016, um meine Bewerbung gekümmert, da ich mich in Nürnberg und Umgebung bewerben wollte. Ich habe mich in kleinen Agenturen, aber auch in großen Firmen in der jeweiligen Designabteilung beworben. Per Mail bekam ich dann die Antwort von Leonhard KURZ, dass meine Bewerbung positiv ankam und sie gerne ein Portfolio von mir hätten. Ein paar Tage später wurde ich dann zu einem Bewerbungsgespräch übers Telefon eingeladen. Darin habe ich erstmal mit jemandem aus der Personalabteilung gesprochen und wurde über meinen Werdegang und den Betrieb befragt. Danach wurde ich zu einer Designerin weitergeleitet, die mir Fragen über meine Fähigkeiten und Interessen stellte. Noch am selben Tag habe ich eine Zusage erhalten!

 

Was waren Ihre Hauptaufgaben?

Eine typische Aufgabe für Praktikanten bei KURZ ist das Bestücken der sogenannten Trendboxen im Kundenauftrag. Dafür werden mir in Meetings im In- oder Ausland, bei dem die aktuelle Trendkollektion vorgestellt wird, oder in telefonischen oder schriftlichen Briefings die Wunsch-Designs der Kunden genannt, woraufhin ich die Trendboxen mit Scheckkarten aus dem Archiv der Trendkollektionen befülle.

Ich hatte das Privileg, auch einmal eine Designerin der Abteilung auf eine Messe zu begleiten. Dort schaut man sich aktuelle Trends, die Konkurrenz, aber auch Innovationen an. Meine Aufgabe war es dann, am Ende den Messebericht zu schreiben und diesen den anderen vorzustellen.

 

Welche Aufgabenbereiche haben Sie sonst noch kennengelernt?

Es kommt häufig vor, dass bestehende und neue Kunden Kontakt mit den KURZ-Designerinnen und -Designern suchen und sie um verschiedenste Wunschdekore für vielseitige Branchen bitten. Sie senden Briefings mit ihren Vorstellungen von Mustern und Farben zu. Sobald sich die Designer/innen in die Themen hineingelesen und sich einen Überblick verschafft haben, übergeben sie es mir mit zusätzlichen Notizen. Ich suche dann die passenden Dekore aus dem gesamten KURZ-Archiv zusammen und bereite deren anschließende Kundenpräsentation vor. Teilweise erstelle ich dafür Moodboards, also eine Art Vorab-Entwurf, um den Kunden die Dekore so leicht wie möglich veranschaulichen zu können. Es kommt vor, dass Kunden ein neues Muster wünschen oder es im Archiv kein passendes Muster gibt. In diesem Fall erstelle ich dann über Adobe Illustrator oder Photoshop neue Dekormuster anhand der Kundenbriefings.

 

„In der täglichen Arbeit begegnen mir andauernd Inhalte und Aufgaben, die ich aus dem Studium kenne.“

 

Welches Wissen oder ganz konkrete Modulinhalte aus dem Studium können Sie hier praktisch einbringen oder haben Sie hier wiedergefunden?

In der täglichen Arbeit begegnen mir andauernd Inhalte und Aufgaben, mit denen ich schon im Studium zu tun hatte. Zum Beispiel in den Modulen „Grafik und Bild“, „Gestaltungsprozess und Kreativität“, „Grafik in Raum und Umgebung“, „Layout“ und auch „Interkulturalität“.

 

„Ich kann eigenständig und kundenorientiert arbeiten – und meine Designs werden den Kunden auch so vorgestellt.“

 

Was gefällt Ihnen besonders gut?

Besonders mag ich, dass ich eigenständig und kundenorientiert arbeiten kann, und vor allem, dass meine Designs den Kunden auch so vorgestellt werden. Ich finde es auch toll, dass ich im Team super integriert bin und dass nie Langeweile aufkommt, da ständig etwas Neues zu tun ist. Außerdem habe ich eine super Einarbeitung bekommen, mir wurde alles erklärt und ich habe einen richtig guten Einblick in die Firma bekommen.

 

Inwieweit hat Sie das Praktikum beim Thema Berufswunsch weitergebracht?

Weitergebracht hat mich das Praktikum darin, dass ich nun weiß, was der Beruf alles mit sich bringt, und ich hoffentlich meine Bachelor-Arbeit hier schreiben kann. Früher habe ich öfter an meinen Arbeiten gezweifelt, aber hier bekomme ich immer positives Feedback von den Kunden oder meinen Design-Kollegen. Dadurch habe ich neues Selbstbewusstsein bekommen und fühle mich darin bestärkt, auf jeden Fall weiterzumachen.

 

„Schließt nichts aus, denn Grafikdesigner/innen werden überall gebraucht. Nehmt alles auf und mit, was geht!“

 

Was würden Sie Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen für die Bewerbung und generell für’s Praktikum raten?

Bewerbt euch frühzeitig, bei mir kam es sehr positiv in den Betrieben an, dass ich mich fast ein halbes Jahr vor Beginn des Praktikums beworben habe. Speziell für Grafikdesigner wichtig: Ihr solltet überall, in jeder Branche oder jedem Betrieb, eine Chance sehen, auch eine IT-Firma braucht Grafiker und Designer, daher schließt nichts aus. Und wenn Ihr im Praktikum seid, nehmt alles auf und mit, was geht, es hilft euch irgendwann! Arbeitet an Euch und seht nichts als unmöglich an!

 

 

Liebe Frau Wehnl, herzlichen Dank für das Interview!